Möchte man jemandem eine Freude machen, dann ist ein Wein sicherlich keine schlechte Idee – vorausgesetzt er kommt gut beim Empfänger an. Das beginnt geschmacklich bei der Auswahl des Tropfens und endet bei der richtigen Postverpackung. Kann man das Geschenk persönlich übergeben, sind der Kreativität beim Einpacken kaum Grenzen gesetzt. Das Internet bietet hier viele schöne Inspirationen. Will man die Flaschen mit der Post versenden, tritt neben der Optik aber ein anderer Aspekt in den Vordergrund: Die Transportsicherheit der Postverpackung. Denn was nützt eine raffinierte Verpackung, wenn die Flasche darin beschädigt ist?
Nicht jeder Karton ist für den Versand solcher zerbrechlichen Güter geeignet. Für diesen Fall gibt es spezielle Versandverpackungen aus Karton für Flaschen verschiedener Art. Diese „Flaschenkartons“ sind von den gängigen Versanddienstleistern für den sicheren Versand zertifiziert und halten damit nachweislich den Belastungen während des Transports stand. Für diese Zertifizierung werden die Verpackungen, z.B. von der Deutschen Post oder von DHL, regelmäßig im Labor unter realen Bedingungen getestet. Aus vergangenen Zeiten stammt deshalb auch noch der verbreitete Begriff der PTZ Verpackung. Von 1949 bis 1993 war nämlich das Posttechnische Zentralamt für Prüfungen dieser Art zuständig.
Welchen Tests eine Verpackung bei einer Verpackungszertifizierung unterzogen wird, können Sie im Detail in der DHL Verpackungsbroschüre nachlesen. Hier finden Sie auch generell praktische Tipps zum sicheren Verpacken. Das muss eine zertifizierte Flaschenverpackung aushalten: Das Paket wird samt Weinflasche in 8 Freifallversuchen aus 80 cm Höhe auf Ecken, Kanten und Flächen gestürzt. Danach wird geprüft ob der Inhalt unbeschädigt ist, nichts entfallen ist und alle Verschlüsse noch intakt sind. Die darauffolgende Stauchprüfungen untersucht ob die Verpackung z.B. beim Stapeln einem Gewicht von ca. 160 kg stand hält, ohne gequetscht zu werden. Ist dies geschafft, geht damit eine Haftungszusage seitens DHL einher: Sollte Ihre Flasche trotz zertifizierter Verpackung also während des Transports beschädigt werden, haftet DHL bis 500 € ohne das eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen werden muss.
Da das Bestehen dieser Prüfungen stark vom Inhalt der Verpackung abhängig ist, werden die Zertifizierungen immer nur bezogen auf einen genau definierten Inhalt, in diesem Fall eine Weinflasche bestimmter Größe und Form, ausgestellt. Es gibt also keine generelle Freigabe für Flaschen aller Art und sie sollten unbedingt prüfen ob unsere Verpackung für Ihre Flaschenform zertifiziert ist.
Schlegel, Burgunder, Bordeaux – Beim Versand kommt es auf die Flaschenform an. Die folgenden Schaubilder zeigen, bei welchem Dienstleister unsere Verpackung für welche Flaschen zertifiziert wurden:
Das versichert DHL
Das versichert Hermes
Das versichert UPS
Hermes prüft Verpackungen nicht selbst, akzeptiert jedoch alle Verpackungen, die von DHL oder UPS zertifiziert sind.
Wie die Grafiken zeigen, lässt Hermes die größte Bandbreite an verschiedenen Flaschenformen zum Versand zu. Dieser Weg kann also, neben der klassischen Weinflasche, auch für den Versand von Bierflaschen oder Spirituosen in Betracht kommen.
Eine PTZ Flaschenverpackung wird flach angeliefert und besteht aus einem Umkarton und einem oder mehreren Gefachen. Üblich sind Kartons für 1, 2, 3, 6 und 12 Weinflaschen. Je nach Anzahl der Flaschen werden unterschiedlich viele Gefache benötigt. Zu einem Karton für 6 Weinflaschen gehören also 2 Gefache für je 3 Flaschen. Diese Innenhülsen sorgen dafür, dass die Flaschen stabil im Karton sitzen und zwischen den einzelnen Flaschen und nach Außen jeweils eine doppelte Schicht Karton liegt. Dieser sorgt für die erforderliche Dämpfung der Stöße. Der Aufbau der Innenhülsen ist denkbar einfach, wie Sie im folgenden Bild sehen:
Diese Innenhülsen werden dann in die stabile Umverpackung gesteckt und mit den Flaschen befüllt. Sollten Sie beispielsweise nur 5 Flaschen versenden wollen, dann müssen Sie die leere Hülse mit Papier oder ähnlichem Füllmaterial ausstopfen, da sonst eine gefährliche Schwachstelle entstehen würde. Keinesfalls beilegen dürfen Sie andere Gegenstände, wie z.B. einen Korkenzieher, da diese wiederum nicht auf Ihre Auswirkungen während des Transports geprüft wurden.
Die Umverpackung selbst besteht aus 2-welligem Karton mit Kraftpapierbeschichtung und bietet somit sehr guten Stoßschutz sowie eine hohe Witterungsbeständigkeit und Haftung für alle Arten von Packbändern. Die Verklebung muss für den vollständigen Schutz ebenfalls ordnungsgemäß angebracht werden. Empfohlen wird dabei die folgende Anbringung:
Zusätzlich zum sicheren Verschluss des Kartons mit Packband, sollten Sie bei empfindlichen Sendungen entsprechende Hinweisetiketten verwenden. Durch den zusätzlichen Aufdruck „Vorsicht Glas!“ oder „Fragile“ können Sie dem Transporteur signalisieren, dass es sich um zerbrechliche Ware handelt.
Wenn Sie alle diese Punkte berücksichtigt haben, dann müssen Sie sich um den Versand Ihrer Weinflaschen keine Sorgen mehr machen und können sich wieder dem angenehmeren Teil dieser Herausforderung widmen: Der Auswahl des perfekten Weines …
… und für das ganz "dicke Dankeschön" gibt es sogar Versandverpackungen für Magnum-Flaschen in unserem Shop (DHL und Hermes zertifiziert)!